Was ist Co-Creation?

Co-creation (engl. co-creation) ist eine Innovationsmethode, bei der Unternehmen Externe (beispielsweise Kunden, Experten oder Partner) durch Kollaboration in den Entwicklungsprozess von Produkten, Serviceinnovationen und Prozessinnovationen mit einbeziehen. Co-creation (und die auf Kunden bezogene Variante Customer Co-creation) sind Unterformen von Open Innovation: Verschiedene Parteien arbeiten zusammen an einem gemeinsamen Ergebnis. Open Innovation hingegen geht einen Schritt weiter und bezeichnet die Öffnung des Innovationsmanagements und des Innovationsprozesses. In der Praxis werden beide Begriffe häufig als Synonym verwendet.

Ein Beispiel für Co-creation ist die ISPO Open Innovation Plattform, die von der Messe München und der Innolytics AG gemeinsam betrieben wird. Mehrere zehntausend aktive Sportler entwickeln auf der Plattform gemeinsam mit Unternehmen innovative Produkte.

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Die Vorteile von Co-creation

Für Unternehmen, die Co-creation als Entwicklungsmethode einsetzen, bietet dieser Ansatz eine Reihe von Vorteilen:

  • Steigerung der Kundenorientierung: Im Laufe eines Co-creation Prozesses diskutieren Teilnehmer/-innen immer wieder zum Teil kontrovers. Werden sie von einem professionellen Moderator – beispielsweise in einem Online-Forum – angeleitet, kommen Bedürfnisse an die Oberfläche, die die Teilnehmer/-innen zuvor nicht explizit äußern konnten – die Grundlage vieler disruptiver Innovationen.

  • Öffnung des Kreativprozesses: Durch die Einbindung unterschiedlicher Sichtweisen, Erfahrungen und Perspektiven nutzen Unternehmen externe Kreativität. Ohne Co-creation schwimmen Unternehmen und Entwicklungsabteilungen häufig im eigenen Saft – die Einbindung von Externen sorgt für die notwendige Außenperspektive.

  • Entwicklung anhand konkreter Kunden- oder Partnerbedürfnisse: In Co-creation Kampagnen fließen unverfälschte Sichtweisen von Kunden oder Partnern ein. Diese helfen Unternehmen, die eigenen Scheuklappen bei der Entwicklung von Neuem – von der Prozessoptimierung bis hin zu digitalen Geschäftsmodellen – abzulegen. Häufig nehmen Entwickler bei der Produktentwicklung beispielsweise an, dass Kunden bestimmte Produktfeatures nutzen – dabei verstehen Kunden sie nicht einmal. Co-creation hilft Unternehmen, sich sehr schnell auf die Innovationen zu konzentrieren, die den größten Kundennutzen bieten.

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Co-creation Fallbeispiele

THE ÜBER JACKET

Co-creation in der frühen Phase des Entwicklungsprozesses

Gemeinsam mit Nutzern der ISPO Open Innovation Plattform entwickelte ein Team das sogenannte „Über Jacket“. Den Teilnehmer/-innen wurden die Anforderungen an ein innovatives Bekleidungsstück mitgeteilt: Sowohl beim Sport wie auch privat nutzbar, bequem in unterschiedlichen genau beschriebenen Situationen etc. Die Teilnehmer/-innen entwickelten gemeinsam – von der ersten Skizze an – Designideen für das „Über Jacket“.

DEUTSCHER VERSICHERER

Co-creation zur Ideenentwicklung

Teilnehmer/-innen (beispielsweise Kunden eines Unternehmens) erhielten konkrete Fragestellungen und entwickelten daraufhin konkrete Ideen für Produkte, Dienstleistungen oder sogar konkrete Geschäftsmodelle. Beispiel: Co-creation Kampagne eines deutschen Versicherers. Gemeinsam mit Nutzern entwickelte das Unternehmen in mehreren Kampagnen Ideen für Wohngebäudeversicherungen, Sportversicherungen und innovative Angebote für Gewerbetreibende.

POPTHATTAG

Co-creation für die Suche nach innovativen Anwendungsfällen

In einer Co-creation Kampagne stellte das Start-up popthattag Nutzern die Funktionen seiner NFC-Technologie vor. Nutzer/-innen testeten die Technologie in mehreren Alltagstests und gaben dem Unternehmen Hinweise auf konkrete innovative Anwendungsfälle.

CLIM8

Co-creation in der Prototypenphase

Ein Unternehmen hat den ersten funktionsfähigen Entwurf eines künftigen Produkts hergestellt. Teilnehmer/-innen einer Co-creation Kampagne führen Praxistests durch und helfen dadurch, den Prototypen um wichtige Funktionen und Features zu ergänzen. Clim8, Hersteller eines Sport T-Shirts, das durch Sensorik erkennt, wenn Nutzer anfangen zu frieren und es an bestimmten Stellen erwärmt, nutzte Co-creation, um die Funktionen zu perfektionieren.

WORKFLEX

Co-creation in der Phase der Markteinführung

Ein Produkt oder eine Dienstleistung ist fertig entwickelt und soll in den Markt eingeführt werden. Teilnehmer/-innen einer Co-creation Kampagne unterstützen das Unternehmen dabei, die richtigen Schwerpunkte bei der Positionierung und dem Nutzenversprechen zu setzen. Der Workwear-Hersteller Kübler ließ seine neuen Kleidungskollektionen von Nutzern testen und nutzte das Feedback für die Markteinführung.

Co-creation Kampagnen der Innolytics AG

Die Innolytics AG führt regelmäßig Co-creation Kampagnen in Form von Ideenwettbewerben durch. Diese Kampagnen sind nicht nur auf klassische Innovation beschränkt. Auch im Prozessmanagement, im Risikomanagement oder beim Aufbau eines Wissensmanagements kann es sinnvoll sein, Externe, die durch diese Prozesse betroffen sind, mit einzubeziehen. Co-creation ist Teil der Innolytics® Innovationsberatung und der Beratung zur Digitalisierung. Im Rahmen von Kampagnen reichen die Dienstleistungen von der Planung einer Co-creation Kampagne über die Rekrutierung von Teilnehmer/-innen bis hin zur Durchführung. Dabei nutzt die Innolytics AG die von ihr entwickelte Open Innovation Software, die den gesamten Ablauf unterstützt.

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